Schlagwort-Archive: Vortrag

Ein gebautes Weltbild in antiker Tradition: Die St. Michaeliskirche in Hildesheim

Vortrag von Ralf Mußinghoff (Augustus Gesellschaft e.V.)
Bischof Bernward von Hildesheim (ca. 960 – 1022) hatte schon sehr früh den Wunsch, eine beeindruckende Kirche der Nachwelt zu hinterlassen. Und er hatte das Glück, seine Kenntnisse der antiken Philosophie, seine praktischen künstlerischen Fähigkeiten sowie ein umfangreiches religiöses Programm in der Gestalt eines Kirchenneubaus verschmelzen zu können. Von A bis Z durchdacht, in einem Zug gebaut, konnte Bernward sogar noch die Einweihung erleben.
Die Klarheit der Raumordnung und die harmonischen Proportionen strahlen eine Geschlossenheit aus, wie sie nicht oft zu finden ist. Doch was das Auge erahnt, erschließt sich erst dem (nach)rechnenden Geist. Ganz im Sinne von Boethius, dessen Werk Bernward eifrig studierte.
Ausgehend von der Biografie Bernwards sollen wichtige konstruktive Ideen, die in den Bau der Michaeliskirche einflossen erläutert werden.

 

Beschleunigung des Klimawandels durch Auftauen von Methanhydrat

Vortrag von Dr. Hans Roeser (Hannover)
Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Willy-Brandt-Allee 5, Vortragssaal

Die Freisetzung von Methan (CH4) aus Methanhydraten gehört zu den trendverstärkenden Folgen des Klimawandels. Methanhydrate, an den Kontinenträndern und in Permafrostböden weit verbreitet, können beim Auftauen aus 1 m3 bis zu 164 m3 klimawirksames gasförmiges Methan freigeben. Das Auftauen kann zusätzlich zu Erdrutschen beitragen.

CO2 Speicherung (CCS) – Potenziale in der deutschen Nordsee

Vortrag von Dr. Gabriela von Goerne (BGR)
Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Willy-Brandt-Allee 5, Vortragssaal

Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (CO2) in tiefen geologischen Formationen (CCS) unterstützt den Klimaschutz. CCS soll schwer vermeidbare industrielle Emissionen reduzieren.  Die BGR bearbeitet Fragen zu Speichermöglichkeiten und -prozessen, sowie zu deren Sicherheit und Überwachung. Hier wird am Beispiel der dt. Nordsee ein Überblick zu diesem Thema gegeben.

Nitrat ohne Ende?

Vortrag von Dr. Knut Meyer (LBEG)
Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Willy-Brandt-Allee 5, Vortragssaal

Niedersachen ist Agrarland Nummer eins in Deutschland. Die landwirtschaftliche Entwicklung seit den 1960er Jahren führte zu Nährstoffüberschüssen an Stickstoff (N) und Phosphor (P). Erhöhte Einträge von Nitrat in das Grundwasser sind ein dauerhaftes Problem. Das LBEG modelliert die Stickstoffbilanz der Landwirtschaft regional und ermittelt die Einträge in das Grundwasser. Der Beitrag gibt einen Überblick zur aktuellen Situation.

Zum gewässerökologischen Zustand des Steinhuder Meeres

Vortrag von Hans-Heinrich Schuster (Sulingen)
Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Willy-Brandt-Allee 5, Vortragssaal

Das Steinhuder Meer ist mit 30 km2 Fläche und einer mittleren Tiefe von 1,35 m der größte Flachsee Deutschlands. Seit etwa 1950 verursachen anthropogene Nährstoffeinträge eine beschleunigte Eutrophierung. Diese Verschlechterung des gewässerökologischen Zustandes hat weitreichende Folgen für die Nutzungen des Steinhuder Meeres: Naturschutz, Fischerei, Tourismus und Wassersport.

Rost, Brand und Dürren – Risiko Getreidekrankheiten

Vortrag von Eltje Weiss (M.Sc., Hannover)
Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Willy-Brandt-Allee 5, Vortragssaal

Seit wir Getreide anbauen, wird unsere Ernte durch Krankheiten bedroht. Zahlreiche pilzliche Erreger gefährden die Bestände von der Keimung bis zur Reife. Die Folgen heute wie auch historisch reichen von gravierenden Missernten bis hin zu Massenvergiftungen durch Toxine. Ihre Abwehr nimmt im biologischen und im konventionellen Anbau einen wesentlichen Teil der Bestandsführung ein.

Der geniale Speicher im Kopf – unser Gedächtnis

Vortrag von Prof. Dr. Klaus D. Jürgens (Hannover)
Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Willy-Brandt-Allee 5, Vortragssaal

Die Speicherkapazität des menschlichen Gedächtnisses ist riesig. Ob Kurz- oder Langzeitspeicher, deklaratives oder prozedurales Gedächtnis: Es wird gezeigt, wie und wo Informationen abgelegt werden. Ferner wird demonstriert, wie sich das Gehirn unterschiedlichen Anforderungen anpasst, warum Vergessen wichtig und Erinnern fehleranfällig ist, und wie man sein Gedächtnis verbessern kann.

St. Clemens – historische Anmerkungen zur ersten katholischen Kirche in Hannover nach der Reformation

Vortrag von Prof. Dr. Hans-Georg Aschoff
Diese Kirche begeht 2018 ihr 300jähriges Weihejubiläum. Ihre Errichtung war möglich, weil Herzog Ernst August von Braunschweig-Lüneburg im Vertrag mit dem Kaiser von 1692, der ihm die Kurwürde zusicherte, den Katholiken in der Stadt Hannover die freie Religionsausübung und den Bau einer Kirche garantieren musste. Doch erst 1718 konnte der Apostolische Vikar für Ober- und Niedersachsen, Agostino Steffani, die Kirche weihen. St. Clemens diente zu dieser Zeit einer Gemeinde, die im Wesentlichen aus vom Hof abhängigen französischen und italienischen Katholiken bestand.

Dr. Annette Hennigs, Detmold: „Ariernachweise” zwischen Genealogie und Ideologie – eine Quellengruppe wird hinterfragt (Öffentlicher Vortrag)

Wie und warum sind die so genannten „Ariernachweise“ entstanden und wie wurden sie genutzt? Welchen Wert haben sie heute als Quelle nicht nur für Familienforscher?

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Vortrag: Leben mit dem toten Vater

Leben mit dem toten Vater: Erfahrungen und Deutungen in West- und Ostdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg // Vortrag von Priv.-Doz. Dr. Lu Seegers

Die Historikerin beleuchtet in ihrem Vortrag die “vaterlose Generation”: Im Zweiten Weltkrieg starben mehr als fünf Millionen deutsche Soldaten. Ihre Frauen wurden zu Witwen, ihre Kinder zu Halbwaisen oder gar Vollwaisen. Wurden die Probleme dieser verwaisten Kinder in der Öffentlichkeit diskutiert? Wie gingen Männer und Frauen verschiedener sozialer Schichten mit dem Tod des Vaters um? Gab es Ost-West-Unterschiede?

Fragen wie diesen wird Lu Seegers in ihrem Vortrag nachgehen. Außerdem wird die Referentin einen Einblick in die Entwicklung und Wahrnehmung der Debatte um die “Generation der Kriegskinder” der vergangenen Jahre geben.

PD Dr. Lu Seegers, Historikerin und Privatdozentin an der Universität Hamburg, ist sein Juli 2016 Geschäftsführerin der Schaumburger Landschaft. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin in diversen stadt- und erinnerungsgeschichtlichen Forschungsprojekten war sie unter anderem an den Universitäten in Wuppertal, Konstanz, der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg tätig. Im Jahr 2011 habilitierte sie sich mit der Studie “Vati blieb im Krieg. Vaterlosigkeit als generationelle Erfahrung im 20. Jahrhundert – Deutschland und Polen.”

Der vom StadtArchivVerein Garbsen e.V. veranstaltete Vortrag begleitet die Ausstellung “Himmel und Hölle: Kindheit in der Nachkriegszeit in Garbsen und anderswo” des Stadtarchivs Garbsen, die vom 6. bis zum 24. März 2017 im Foyer des Rathauses der Stadt Garbsen zu sehen ist.