350 Jahre Herrenhäuser Gärten. Ein Kristallisationspunkt hannoverscher Identität

Maison de Plaisir d’Herrenhausen. Marieanne von König (Hg.), Herrenhausen. Die Königlichen Gärten in Hannover, Göttingen 2006, S. 21.

Nirgendwo lassen sich 350 Jahre europäischer Kulturgeschichte so konzentriert erleben wie im Großen Garten in Herrenhausen, der über die Jahrhunderte sowohl Avantgarde als auch Anachronismus war – je nachdem, ob die Fürsten, Kurfürsten und Könige in Hannover residierten und welche Bedeutung sie ihrer Sommerresidenz beimaßen. Berühmt ist die Äußerung der Kurfürstin Sophie aus dem Jahr 1713: „Nur mit dem Herrenhäuser Garten können wir prunken, der in der That schön und wohl gehalten ist“.

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Mit der „Nienburg“ auf Demonstrationsfahrt – oder der letzte Versuch, die alte Leineschifffahrt wiederzubeleben

Wasserkunst. Foto Martin Stöber

Hannovers „maritime“ Bedeutung ist seit 1916 eng mit der Schifffahrt auf dem Mittellandkanal verbunden. Doch den Status einer Hafenstadt erlangte man schon viel früher. Seit dem Mittelalter verkehrten, mit Unterbrechungen, Binnenschiffe auf der Leine und stellten über Aller und Weser eine Verbindung mit Bremen her. In der Neuzeit war dabei der Einsatz eines kleinen Verbandes aus einem „Bock“ mit einem angehängten „Bullen“ üblich. Mast und Segel waren vorhanden, doch – das enge und windungsreiche, zudem oft sehr flache Fahrwasser verlangte es – „Bock“ und „Bulle“ wurden gegen den Strom getreidelt, also vom Ufer aus von Zugtieren oder bisweilen Menschen in Schlepp genommen. So beförderte man unter anderem Tuche, Leder- und Milchprodukte sowie Fisch flussaufwärts und Getreide und Getreideprodukte sowie Töpferwaren gen Bremen.

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Die HANNAH ARENDT TAGE in Hannover


Hannah Arendt, New York, 1944 by Fred Stein

In diesem Jahr jährt sich der Todestag Hannah Arendts zum 50. Mal. Am 4. Dezember 1975 verstarb sie in New York. Das Leben der am 14. Oktober 1906 in Hannover-Linden geborenen politischen Denkerin war von den gewaltsamen Brüchen des 20. Jahrhunderts geprägt. Als Jüdin erlebte sie die Verfolgung durch den Nationalsozialismus, als Geflüchtete die Staatenlosigkeit in Frankreich und den USA, wo sie schließlich 1951 eingebürgert wurde. Dort wurde sie zu einer weltweit berühmten Politiktheoretikerin, die sich mit großer Leidenschaft in aktuelle gesellschaftliche Debatten einmischte.

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Hommage an die „Göttinger Sieben“

Wikipedia, „Denkmal der Göttinger Sieben vor dem Niedersächsischen Landtag in Hannover“, (Zugriff am 23.02.2025), gemeinfrei.

Seit dem 20. März 1998 hat Hannover ein Denkmal für Zivilcourage. Damit wird an ein historisches Ereignis von 1837 zur Zeit des Königreichs Hannover erinnert. Gleichzeitig werden damit sieben Göttinger Professoren geehrt, die dem König mit ihrer mutigen demokratischen Haltung entgegentraten. Mit Zivilcourage eben. Es muss hier auch gesagt werden, dass sie keine Revolutionäre waren. Aber sie hatten keine Angst vor Fürstenthronen.

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Zwei Städte – ein gemeinsames Schicksal: Hannovers Städtepartnerschaft mit Bristol seit 1947

Hannover und die Stadt Bristol im Südwesten Englands verbindet ein ähnliches Schicksal während des Zweiten Weltkrieges: 1940/41 bombardierte die Deutsche Luftwaffe die britische Hafen- und Industriestadt („Bristol Blitz“) und zerstörte dabei das Stadtzentrum zu großen Teilen; 1943-1945 war es dann wiederum die britische Royal Air Force, die neben den Amerikanern Hannover angriff und dessen Mitte zu 90 % in Schutt und Asche legte.

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1866 – Hannovers Schicksalsjahr 

Es war das Ende einer mehr als sieben Jahrhunderte dauernden Ära welfischer Herrschaft in Hannover: Am 29. Juni 1866, vor nun bald 160 Jahren, musste die Armee König Georgs V., zwei Tage nach einem siegreichen Gefecht gegen ein zahlenmäßig unterlegenes preußisches Armeekorps, die Waffen strecken und die Kapitulation erklären. 

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Standort dreier Luftwaffen

Der Fliegerhorst Wunstorf

Größter Arbeitgeber der Stadt, bedeutender Wirtschaftsfaktor und wichtigstes Ausbauprojekt der Bundeswehr – das ist die eine Sicht auf den Fliegerhorst Wunstorf. Die andere verbindet ihn mit der NS-Zeit, mit der Zerstörung der baskischen Stadt Gernika und mit Luftangriffen auf polnische oder englische Städte im Zweiten Weltkrieg.

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Gottfried Wilhelm Leibniz

Universalgenie und Wahl-Hannoveraner

Gottfried Wilhelm Leibniz, am 1. Juli 1646 in Leipzig geboren, gilt heute als der letzte große Universalgelehrte. Nach dem Jurastudium und der Promotion zum Doktor beider Rechte (Zivil- und Kirchenrecht) stand er zunächst im Dienst des Kurfürsten von Mainz. Von 1676 bis zu seinem Tode lebte er in Hannover, wo er am Welfenhof unter den Herzögen bzw. Kurfürsten Johann Friedrich, Ernst August und Georg Ludwig als Jurist, Bibliothekar, Historiograph und Diplomat die Stellung eines Hofrats, später Geheimen Hofrats innehatte.

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Sichtbare Geschichte

Der Eingangsbereich des Opernhauses

Das hannoversche Opernhaus steht so selbstverständlich direkt neben dem auch über Hannover hinaus bekannten Kröpcke, dass man es häufig einfach als festen Bestandteil der Stadtmitte hinnimmt und sich nur selten vergegenwärtigt, welch bewegte Geschichte das Haus erlebt hat. Noch weniger ist man sich dessen gewahr, dass die vier großen Epochen der Bau- (und Zerstörungs-) Geschichte des Opernhauses bereits im für jeden zugänglichen Eingangsbereich wunderbar ablesbar sind.

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