Vortrag im Rahmen der Serie TerraY – Eine kurze Geschichte der Menschheit, Teil IV
Vortrag von: Dr. Immo Heske, Universität Göttingen
Eine entscheidende Veränderung in der Geschichte menschlicher Gemeinwesen war die Überschreitung einer Gruppengröße von mehreren 1000 Mitgliedern. Wie von Harari beschrieben, steht sie in Zusammenhang mit hochkultureller Leistungen wie Schrift, Organisationsstrukturen und kontrollierter wirtschaftlicher Vernetzung i. Früheste Reichsbildungen sind seit langem aus dem Vorderen Orient bekannt. Aber ab wann lassen sich in Mitteleuropa prähistorische Hinweise fassen, die auf die Existenz größerer, wirtschaftlich und politisch verbundener Gemeinschaften hindeuten? Welche Spuren könnten solche gesellschaftlichen Strukturen überhaupt im Boden hinterlassen haben und wie lassen sie sich lesen? Außerhalb der archäologischen Fachöffentlichkeit ist noch wenig über die deutlichen Hinweise auf Ausübung von Herrschaft und Kontrolle bekannt, die sich nach der Zeit der Kulturen der Steinzeitbauern abzeichnen, die mehrheitlich egalitär verfasst waren. Der Referent kann aufgrund eigener Ausgrabungen- und Forschungsergebnisse das heutige Bild dieser wichtigen Epoche beleuchten, die unter dem Namen Bronzezeit bekannt ist.