Schlagwort-Archive: Architektur

Dr. Birte Rogacki-Thiemann, Hannover: Das Archiv der Bauhütte zum weißen Blatt – Neue Erkenntnisse zu einer hannoverschen Institution

Mittlerweile besteht die Bauhütte zum weißen Blatt in Hannover seit fast 150 Jahren, sodass es an der Zeit schien, sich des Bauhüttenarchivs (das vorwiegend im hannoverschen Stadtarchiv liegt) einmal anzunehmen. Bei der intensiven Beschäftigung mit dem vorliegenden Material fiel zunehmend auf, dass noch vieles von der Historie der Bauhütten allgemein bislang ungeklärt und nicht hinreichend und im Zusammenhang erforscht ist. Der Vortrag zur Bauhütte soll deshalb auch über die Bauhüttendiskussion des 19. Jahrhunderts und zur Person Conrad Wilhelm Hases im Bezug zur Bauhütte zum weißen Blatt informieren. Der vieldeutige Begriff „Bauhütte“ bezieht sich in Hannover trotz der Gründung auf der Baustelle der hannoverschen Christuskirche nicht auf ein Gebäude, wie etwa eine provisorisch gebaute Hütte an einer solchen als Aufbewahrungs- oder Arbeitsplatz für Handwerker für die Dauer der Bauarbeiten. Sie war auch keine übergeordnete Organisation im Sinne eines an ein großes Bauprojekt gebundenen Werkstattverbandes mit in die Gotik zurückreichender Tradition, wie z. B. die Kölner Dombauhütte. Vielmehr handelt es sich schon bei der 1860 entstanden, besonders aber bei der 1880 gegründeten „Bauhütte zum weißen Blatt“ in ihrem Ursprung um einen Zusammenschluss von überwiegend ausgebildeten und in Ausbildung befindlichen Architekten und bildenden Künstlern, dessen Zweck nicht allein in der Förderung der Geselligkeit und der gegenseitigen fachlichen und wirtschaftlichen Unterstützung bestand. Der Vortrag beleuchtet auf Grundlage aktueller Forschungen 25 Jahre nach der Veröffentlichung der „Architektur der hannoverschen Schule“ (Kokkelink, Lemke-Kokkelink 1998) die Bauhütte zum weißen Blatt (zumindest in Teilen) neu.

Sichtbare Geschichte

Der Eingangsbereich des Opernhauses

Das hannoversche Opernhaus steht so selbstverständlich direkt neben dem auch über Hannover hinaus bekannten Kröpcke, dass man es häufig einfach als festen Bestandteil der Stadtmitte hinnimmt und sich nur selten vergegenwärtigt, welch bewegte Geschichte das Haus erlebt hat. Noch weniger ist man sich dessen gewahr, dass die vier großen Epochen der Bau- (und Zerstörungs-) Geschichte des Opernhauses bereits im für jeden zugänglichen Eingangsbereich wunderbar ablesbar sind.

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Lüneburg – eine Perle unter den Hansestädten. NatUrgeschichtliche Exkursion VIII

Leitung: Dr. Stefan Veil und Dr. Wolfgang Irrlitz

Ort: Lüneburg

Lüneburg ist die Stadt des Salzes. Seit 1000 Jahren wurde hier Salz gewonnen, und der Handel mit diesem wichtigen Konservierungsmittel bescherte der Stadt eine Blüte im Mittelalter. Die Führung zeigt die mittelalterliche und frühneuzeitliche Architektur dieser Stadt. Grandios die beiden Hauptkirchen, die alten Patrizierhäuser und das Renaissance-Rathaus.
Im 2015 neu eröffneten Museum kann das Faksimile der berühmten Weltkarte von Ebstorf bewundert werden. Die Besichtigung des Klosters Lüne ist ein unbedingtes Muss.


Abfahrt 8 Uhr;  Rückkehr ca. 19 Uhr.
Buskosten: 25 € für erwachsene Mitglieder / 30€ für erw. Nichtmitglieder
Zusatzkosten für Eintritte und Führungen: 20 €.
Veranstaltungsnummer: 2018.7

Nachhaltiges Bauen mit Naturwerksteinen am Beispiel der Hildesheimer Innenstadt

Leitung: Dr. Gunther Aselmeyer, Dr. Annette Richter

Ort: Hildesheim

Naturwerksteine beherrschen das Bild der Stadt. Sie sind wesentliche Bestandteile auch der modernen Architektur. Traditionelle und moderne Bau- und Dekorationsgesteine im Stadtbild werden vorgestellt und miteinander verglichen. Historische Bedeutung, Anwendungseignung und Beständigkeit gegenüber Witterungseinflüssen werden erläutert, die Herkunft und nachhaltige Beschaffung berücksichtigt.


Kosten: Mitglieder 7 €, Nichtmitglieder 10 €.
Anreise mit eigenem Pkw oder öffentlichen Verkehrsmitteln.
Treffpunkt: Hildesheim, Domhof, Dom, Westwerk: 10 Uhr,
Dauer: 3 bis 4 Stunden, max. 30 Personen.

Veranstaltungsnummer: 2018.2

 

Arne Jacobsen in Hannover – Das Glasfoyer in Herrenhausen als bauliches Zeugnis einer großen Planung

Das Stadtarchiv Hannover lädt im Rahmen des Projekt „ArchitekturZeit 2017“, in welchem Museen, Kunstvereine, Galerien und Verbände aus Niedersachsen und Bremen auch in diesem Jahr zahlreiche Veranstaltungen zu historischen und aktuellen Fragen der Architektur anbieten, ein zum Vortrag:

Arne Jacobsen in Hannover –
Das Glasfoyer in Herrenhausen als bauliches Zeugnis einer großen Planung

Referentin: Dr. Ing. Birte Rogacki-Thiemann

Nicht allen Hannoveranern dürften die zwischen 1948 und 2009 geführten Diskussionen und Planungen hinsichtlich des Wiederaufbaus des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Herrenhäuser Schlosses gegenwärtig sein. Ein besonderes Kapitel in dieser Wiederaufbaudiskussion stellen die Pläne des dänischen Architekten Arne Jacobsen zwischen 1962 und 1966 dar. Unter dem klangvollen Namen „Bella Vista“ plante er neben einem großen skulpturalen Ersatzbau für das Schloss verschiedene umliegende Bauten, von denen letztlich nur eines verwirklicht wurde, nämlich das heute als „Glasfoyer“ bekannte Bauwerk westlich des historischen Galeriegebäudes. Dieses stellt – gut erhalten – ein Zeugnis einer besonderen Bauepoche in Hannover dar.

Die Veranstaltung findet statt

am 20. Juni 2017, Dienstag,
um 18:30 Uhr,
Stadtarchiv Hannover
Am Bokemahle 14-16
30171 Hannover.

Der Eintritt ist frei!

Interessierte und Freunde des Stadtarchivs Hannover sind herzlich zur Teilnahme an der Veranstaltung eingeladen!

Interview über Geschichte und Moderne im Stadtbild Hannovers

Prof. Dr. Carl-Hans Hauptmeyer, Freundeskreis Stadtarchiv Hannover, führt zum Thema

Geschichte und Moderne im Stadtbild Hannovers

Dr. Sid Auffarth (li.), Prof. Dr. Paul Zalewski
Dr. Sid Auffarth (li.), Prof. Dr. Paul Zalewski

ein öffentliches Interview mit den fachkundigen Gesprächspartnern Dr. Sid Auffarth, Bauhistoriker in Hannover, und mit Prof. Dr. Paul Zalewski, Denkmalkunde, Viadrina, Frankfurt (Oder).

Bauen in der Stadt ist ein stetiger Transformationsprozess. In der Altstadt Hannovers reichen die Straßenführungen zurück auf das Mittelalter, in der Neustadt auf die Frühe Neuzeit. Marktkirche und Altes Rathaus erinnern an das 14. Jahrhundert, die St. Johanniskirche an das 17. Jahrhundert. Und was wäre Hannover ohne Herrenhausen! Als die Stadtmauer fielen, wuchs Hannover ins Umland hinaus. Links der Leine dehnte sich das industrielle Linden aus. Nach welchen Ideen wurden die neuen Quartiere entwickelt? Wie wurde das Bedürfnis nach Repräsentation gestillt, wie wurden soziale Probleme aufgegriffen? Renaissancen und kreative Modernität überkreuzten sich immer wieder. 1933 begann eine Altstadtsanierung im Stil des Restaurierungsdenkens des 19. Jahrhunderts. Im Krieg fiel die Altstadt in Schutt und Asche. Man baute nach 1945 viele Baudenkmale wieder auf, andere wurden neu inszeniert, noch andere wiederum ganz beseitigt. Das „Wunder von Hannover“, der Ausbau einer autogerechten Stadt, durchgrüntes Wohnen, Siedlunsgexpansion in Trabantensiedlungen, Gentrification, Urban Gardening: Warum wechseln die Konzepte? Wo bleibt die Tradition in der Moderne? Wo wird die Moderne traditionell?

Dr. Sid Auffarth ist der am breitesten ausgewiesene Bauhistoriker Hannovers, der seit Jahrzehnten klug und pointiert zu Geschichte, Planung und Entwicklung der Stadt Stellung bezieht. Prof. Paul Zalewski, selbst Fachmann für das Bauen in Hannover vor und nach dem Zweiten Weltkrieg, ist ein in breiten internationalen Zusammenhängen ausgewiesener Spezialist für den Schutz Europäischer Kulturgüter und für Denkmalkunde.

Die Veranstaltung findet statt

am 31. Mai 2016, Dienstag,
um 18:00 Uhr,
im Historischen Museum Hannover.

Der Eintritt ist frei!

Interessierte und Freunde des Stadtarchivs Hannover sind herzlich zur Teilnahme an der Veranstaltung eingeladen!