Einzigartig ist der Umstand, dass sich aus ehemaligem Welfenbesitz 13 silbervergoldete Trinkgefäße des 17. Jahrhunderts erhalten haben. Sie wurden von Städten, Flecken und Ämtern der Fürstentümer Lüneburg und Grubenhagen ihrem Landesherrn, dem Celler Herzog, anlässlich der zwischen dem 8. und 18. Jahrhundert bei Regierungsantritt eines jeden Herrschers üblichen Landes- und Erbhuldigung als tributartige Treuebeweise verschenkt. Einzigartig ist jenes bis 2009 in der Sammlung Yves Saint Laurent / Pierre Bergé überkommene Konvolut deshalb, da Silber als Untertanenpräsente anlässlich von Huldigungen im Europa der Frühen Neuzeit zwar allgemein üblich und weit verbreitet waren, in Museen oder Privatsammlungen aber nur vereinzelt die Zeiten überdauerten.
Im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojektes am Institut für Historische Landesforschung der Georg-August-Universität Göttingen wurden zwischen 2016 und April 2019 der Entstehungskontext und Übergabemodus dieses symbolisch herausragenden fürstlichen Silberkammerbestandes sowie die archivalisch fassbaren und nicht mehr erhaltenen Huldigungssilberpräsente an die Celler und Hannoveraner Welfen untersucht.
Die aus Berlin stammende Kunst-/Historikerin Dr. Ines Elsner stellt ihre jüngst im Rahmen einer Monographie beim Verlag Schnell & Steiner publizierten Forschungsergebnisse vor.