Vortrag von Ralf Mußinghoff (Augustus Gesellschaft e.V.)
Bischof Bernward von Hildesheim (ca. 960 – 1022) hatte schon sehr früh den Wunsch, eine beeindruckende Kirche der Nachwelt zu hinterlassen. Und er hatte das Glück, seine Kenntnisse der antiken Philosophie, seine praktischen künstlerischen Fähigkeiten sowie ein umfangreiches religiöses Programm in der Gestalt eines Kirchenneubaus verschmelzen zu können. Von A bis Z durchdacht, in einem Zug gebaut, konnte Bernward sogar noch die Einweihung erleben.
Die Klarheit der Raumordnung und die harmonischen Proportionen strahlen eine Geschlossenheit aus, wie sie nicht oft zu finden ist. Doch was das Auge erahnt, erschließt sich erst dem (nach)rechnenden Geist. Ganz im Sinne von Boethius, dessen Werk Bernward eifrig studierte.
Ausgehend von der Biografie Bernwards sollen wichtige konstruktive Ideen, die in den Bau der Michaeliskirche einflossen erläutert werden.