Schnath arbeitete als Archivar zunächst in Berlin, später dann lange Jahre in Hannover. Er leitete jahrzehntelang die Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen und wurde am Ende seines Berufslebens Professor für Niedersächsische Landesgeschichte an der Universität Göttingen. Als Verfasser von grundlegenden Standardwerken zur niedersächsisch-welfischen Geschichte und als Doktorvater von Dutzenden Landeshistorikern ist er weithin bekannt. Als Leiter der „Gruppe Archivschutz“ in Paris während des Zweiten Weltkrieges stand er engagiert im Dienste der Nationalsozialisten und wurde erst Ende 1947 aus französischer Kriegsgefangenschaft wieder entlassen. Der überzeugte Anhänger der Welfen war methodisch wie in seinen Fragestellungen eher rückwärtsgewandt und prägte in seinem Auftreten für Jahrzehnte die niedersächsische Landesgeschichtsforschung. – Der Vortrag wird einzelne Stationen seiner Biographie behandeln, wird den Versuch unternehmen, sich aufgrund des ausgesprochen umfangreichen Nachlasses Schnaths seine Persönlichkeit zu würdigen, und will damit einen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts bieten.