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Dr. Florian Klimscha: Die Entstehung der „Neolithischen Revolution“ nach der Eiszeit und ihre beispiellosen Folgen für unser heutiges Leben
14. Dezember 2017 | 19:30 Uhr – 21:30 Uhr
FreeVortrag aus der Reihe TerraY: “Eine kurze Geschichte der Menschheit”
Vortrag von: Dr. Florian Klimscha, Nds. Landesmuseum Hannover
Die Domestikation von Tieren und Kultivierung von Nutzpflanzen vor mehr als 10000 Jahren haben den Homo Sapiens zur numerisch erfolgreichsten Art der Evolution gemacht. Die neuen Techniken und ihre Folgen – neues Gerät und Werkzeug, Häuser und Dörfer – kennzeichnen die vielleicht folgenschwerste geschichtliche Epoche, das Neolithikum (Jungsteinzeit). Da die notwendigen Techniken im Vorderen Orient zeitlich am weitesten zurückreichen, wurde zunächst angenommen, dass sich die “Revolution” von hier über die gesamte Erde ausgedehnt hat. Mittlerweile ist nachgewiesen, dass sich diese Vorgänge unabhängig voneinander mehrfach an verschiedenen Stellen der Erde wiederholt haben. Die Ursachen für diese kulturelle Entwicklung sind komplexer als erwartet. Früher schien es, als hätten günstige Umweltbedingungen der Nacheiszeit und ein Überschuss an pflanzlicher Nahrung den Mechanismus der Artenveredelung in Gang gesetzt und gehalten. Die Entdeckung von Kultanlagen aus tonnenschweren Steinstelen ohne praktische Funktion in der Osttürkei vor dem Neolithikum zeigt jedoch, dass es auch ohne bäuerliche Wirtschaft andere Triebkräfte für derartige gewaltige Gemeinschaftsleistungen gegeben haben muss. Die neolithische Revolution wird häufig als historischer Fortschritt und Verbesserung der menschlichen Lebensbedingungen gewertet. Zugleich werden aber auch ihre Schattenseiten – Bevölkerungsexplosion und Entfremdung von der genetisch verankerten Symbiose von Mensch und Tier – wahrgenommen; es ist gar von dem „größten Betrug der Geschichte“ die Rede.
Der Vortrag wird anhand archäologischer Fakten das heutige Bild dieser wichtigen Epoche beleuchten.
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